[LEERES_AUDIO] Willkommen zurück. In dieser Lektion werden wir uns nun mit dem Anlageprozess, der Bedürfnisabklärung und der Risikoneigung von Ihnen beschäftigen. Stellen Sie sich vor, wir haben uns das letztes Mal angeschaut, Sie haben ein kleines Vermögen geerbt, und wollen das nun anlegen. Damit man diesen Anlageprozess etwas systematisch durchführen kann, möchte ich Ihnen nun zeigen, welche Schritte, welche vier Schritte sind notwendig, diesen Anlageprozess sauber zu gestalten. Schauen wir uns diese vier Schritte an. Im ersten Schritt möchte ich mit Ihnen anschauen, wie Sie Ihre Bedürfnisse analysieren können. Also, wie Sie herausfinden, was haben Sie für ein Anlageziel, beispielsweise. Im zweiten Schritt werden wir diese Erkenntnisse aus der Bedürfnisanalyse nehmen. Und für Sie eine Ausarbeitung der Strategie vornehmen. Der dritte Schritt umfasst dann die Umsetzung dieser Strategie, das heißt, wir gehen konkret in Ihr Portfolio und schauen uns an, welche Titel sollten Sie jetzt kaufen. Oder vielleicht auch, welche sollten Sie verkaufen. Abgeschlossen wird der Anlageprozess mit dem sogenannten Schritt Performance und Überwachung. Das heißt, wir wollen anschauen, wieviel haben Sie verdient mit Ihrem Vermögen. Und sind Ihre Ziele immer noch die gleichen, wie vor einem Jahr, oder vor fünf Jahren. Das wäre die Übersicht über diese Lektion. Und jetzt gehen wir in diese einzelnen Schritte etwas genauer hinein. Starten wir also mit der Analyse der Bedürfnisse. Wenn wir Ihre Bedürfnisse analysieren, dann müssen wir herausfinden, was ist das Ziel Ihrer Vermögensanlage. Also, haben Sie beispielsweise ein Sparziel, wie den Kauf eines Hauses. Oder für das Sparen für die Pension. Das ist sehr wichtig, weil wir so den Anlagehorizont, also die Zeitdauer, in der Sie Ihr Geld anlegen möchten, bestimmen können. Wenn Sie sagen, ich möchte in fünf Jahren ein Haus kaufen, dann ist Ihr Anlagehorizont fünf Jahre. Wenn Sie auf die Pension sparen, ist Ihr Anlagehorizont vielleicht etwas länger. Den zweiten wichtigen Punkt, den wir uns anschauen müssen, ist, [UNVERSTÄNDLICH] Sie noch Vermögensbildung, oder sind Sie schon in der Vermögensverzehrphase. Also, fließt noch zusätzliches Geld rein, oder müssen Sie eigentlich von Ihrem Vermögen leben. Und dann gibt es noch sehr wichtige Begriffe bei diesem ersten Schritt. Das ist nämlich die Risikobereitschaft und die Risikofähigkeit. Diese vier Punkte nehmen wir dann, und bestimmen Ihr persönliches, individuelles Renditerisikoprofil. Das heißt, wir schauen uns an, wieviel Risiko möchten Sie eingehen, oder können Sie eingehen. Und, wieviel Rendite erwarten Sie aus Ihrem Vermögen. Wir schauen uns jetzt noch die beiden Begriffe, Risikobereitschaft und Risikofähigkeit an. Risikobereitschaft. Hier stellen wir uns die Frage, wieviel Risiko möchten Sie oder möchte ich, eingehen. Also, es ist eine sehr persönliche Analyse, die wir hier vornehmen. Die zweite Frage, die wir uns stellen bei der Risikobereitschaft, bei der Risikofähigkeit, ist, wieviel Risiko kann ich, oder darf ich eingehen. Und das ist keine individuelle Frage, sondern das ist eigentlich eine finanzielle Frage. Also, wenn Sie sehr viel Geld haben, und nicht von diesem Geld leben müssen, dann haben Sie eine hohe Risikofähigkeit. Wenn Sie jetzt aber nicht so ein großes Vermögen haben, und von den Erträgen leben sollten, dann wird diese Risikofähigkeit eher kleiner sein. Das wäre der erste Schritt gewesen, des Anlageprozesses. Im zweiten Schritt werden wir nun die Strategie ausarbeiten. Aufgrund Ihres Rendite- und Risikoprofils werden wir nun bestimmen, wieviel Rendite sollten Sie eigentlich erwirtschaften, beziehungsweise, wieviel Risiko können Sie eingehen. Und wir werden später auch noch sehen, dass dieser Zusammenhang zwischen Rendite und Risiko ein sehr wichtiger ist, bei der Portfoliobildung, oder bei der Optimierung Ihres Portfolios. Wenn wir das bestimmt haben, können wir hingehen und sagen, ja, welche Anlageklassen, die wir zuvor kennengelernt haben, wie beispielsweise Aktien, oder Zinsanlagen, oder Hedge Funds, oder Immobilien, wieviel von welcher Anlageklasse werden wir Ihnen jetzt ins Portfolio legen. Die Strategie, die hat einen langfristigen Horizont. Also, die ist nicht nur für ein Jahr, sondern die ist für fünf, oder auch zehn Jahre ausgelegt. Wir bestimmen dann die sogenannte Strategische Asset Allocation. Also, aufgrund der Strategie wird die Zusammensetzung, die grundsätzliche Zusammensetzung Ihres Portfolios bestimmt. Ich möchte jetzt mit Ihnen zwei Beispiele einer Strategischen Asset Allocation anschauen. Zunächst eine für einen etwas konservativen Kunden. Und dann eine für einen etwas risikofreudigeren Kunden. Wie sieht diese Assett Allocation aus. Sie sehen, in dieser Graphik haben wir ein Kuchendiagramm. Und wir sehen, dass 65 Prozent des Portfolios wird in Zinsanlagen gesteckt. Zinsanlagen sind [UNVERSTÄNDLICH], sind konservative Anlageinstrumente. Das heißt, wenig Risiko, aber auch wenig erwartete Rendite. 25 Prozent, das heißt, ein Viertel des Portfolios würden wir hier bei diesem Kunden hier in Aktien investieren, die riskanter sind, aber auch mehr Rendite abwerfen sollten, zumindest in der langen Frist. Und dann haben wir noch als Beimischung zehn Prozent alternative Anlagen. Könnte man unterteilen, beispielsweise in Hedge Fund, fünf Prozent, und Immobilien, fünf Prozent. Wenn nun wir einen etwas anderen Kunden anschauen, das heißt, ein Kunde, der etwas mehr risikobereit ist, einzugehen, sehen wir in der nächsten Graphik, was verändert sich. Wir haben jetzt Zinsanlagen reduziert. Es sind jetzt nur noch 30 Prozent Zinsanlagen. Dafür haben viel mehr Aktien, nämlich 60 Prozent. Das heißt, wir nehmen eine Anlageklasse mehr ins Portfolio auf, die etwas riskanter ist. Und somit wird das gesamte Portfolio riskanter, sollte aber auch mehr Erträge, beziehungsweise Rendite abwerfen. Was konstant bleibt bei diesen Kunden, bei diesen beiden, sind die alternativen Anlagen, haben wir die Quote fünf Prozent für Ihre Hedge Funds und fünf Prozent für Immobilien. Das wäre der Schritt zwei gewesen. Und jetzt müssen wir auch noch hingehen, konkret bestimmen, was sollten Sie kaufen. Und das geschieht jetzt in der Umsetzung der Strategie. Also, wir sagen, wir haben jetzt diese Strategie. Die 60 Prozent Aktien, die müssen wir jetzt konkret am Markt, an den Finanzmärkten einkaufen. Bei der Umsetzung der Strategie gibt es folgende Punkte zu beachten. Zunächst müssen wir uns mal entscheiden, welche Managementart wir wählen. Das heißt, wollen wir ein aktives Management, oder wollen wir ein passives Management in unserem Portfolio. Man kann es auch kombinieren. Dass man einzelne Märkte passiv, andere Märkte aktiv managed. Aktives Management bedeutet, dass wir versuchen, besser zu sein als der Markt, als die Finanzmärkte. Passiv heißt, wir machen genau das gleiche wie der Markt. Vorteil von passiv ist, es hat geringere Kosten wie ein aktives Management. Wenn wir uns entschieden haben, dann gehen wir zum nächsten Schritt, suchen die passenden Titel. Das heißt, Sie werden sich jetzt entscheiden, oder die Bank wird sich für Sie entscheiden. Kaufen Sie lieber UBS oder Credit Suisse, oder kaufen Sie lieber Novartis oder Roche. Also, da werden Sie die einzelnen Titel wählen. Und dann geht es darum, am Schluss, eigentlich das dann auch umzusetzen. Das heißt, diese Titel konkret zu kaufen. Wenn wir diese Schritte gemacht haben, haben wir den dritten Schritt des Analyseprozesses vorgenommen. Das heißt, wir haben jetzt ein Portfolio erstellt. Und der letzte Schritt in der Analyse ist noch die Performance und Überwachung. Sprich, wir wollen es uns anschauen, wie gut Ihr Portfolio abschnitten hat. Also, wieviele Gewinne haben Sie gemacht, wieviele Verluste, wieviel Erträge haben Sie generiert. Zudem müssen wir uns noch anschauen, ist Ihr Risikobudget eingehalten worden. Also, haben Sie ein zu hohes Risiko in Ihrem Portfolio. Oder ist das Risiko eher zu tief, und dann könnte man das anpassen. Und der letzte wichtige Schritt in diesem vierten Schritt, das sind die Prüfung Ihrer Ziele. Also, wenn Sie Ihre Ziele verändert haben, muss man wieder schauen, ob die Strategie, die wir zu Beginn mal definiert haben, auch noch zu Ihren Zielen passt. Das heißt, wir gehen dann eigentlich wieder zurück. Überprüfen Ihre Ziele und beginnen mit der Strategieausarbeitung, Umsetzung und Performance und Überwachung. Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit. [LEERES_AUDIO]