[LEERES_AUDIO] Willkommen zurück. Wir werden uns nun in dieser Lektion mit dem Anlageuniversum beschäftigen. Sie haben uns ja zuvor die Frage gestellt, sollten Sie Ihr Geld ausgeben oder sparen. Wenn wir uns jetzt nun entschieden haben, dass Sie, oder ich, unser Geld jetzt anlegen möchte, oder eben sparen möchte, möchte ich Ihnen jetzt nun zeigen, wie können Sie das machen. Also in welche Instrumente können Sie Ihr Geld anlegen. Zunächst möchte ich mal unterscheiden zwischen Sachwerten und Finanzwerten. Sachwerte sind notwendig, Güter herzustellen oder Dienstleistungen anzubieten. Also beispielsweise eine Maschine, oder ein Fahrzeug, oder eine Immobilie. Das sind Sachwerte. Der finanzielle Wohlstand einer Gesellschaft ist abhängig von diesen Sachwerten. Also, wieviele Sachwerte besitzen wir, beziehungsweise, was ist der Wert dieser Sachwerte. Wir werden uns bei Anlegefragen mit Fianzanlagen oder Finanzwerten beschäftigen. Und hier geht es eigentlich darum, dass man Unternehmen Kapital zur Verfügung stellt, damit diese Unternehmen Sachwerte kaufen können, und so Wert generieren können. Diese Finanzanlagen kommen zu den Unternehmen, indem wir Sparer haben, also Haushalter, wie Sie und ich, die beispielsweise eben mehr verdienen als dass sie ausgeben. Und dieses Geld sparen oder anlegen möchten. Es gibt zwei Hauptkategorien bei den Anlagemöglichkeiten. Das eine sind sogenannte Zinsanlagen. Also, das sind Wertpapiere, die einen regelmäßigen Zins bezahlen. Und das andere sind Dividendenpapiere, sogenannte Aktien. Ich möchte mit Ihnen zunächst die Zinsanlagen etwas genauer anschauen. Zinsanlagen, das sind Anlagen, deren Preis abhängig ist von der Zinsentwicklung. Und eben diese Zinsanlagen zahlen üblicherweise einen regelmäßigen, einen periodischen Zins. In der Schweiz ist das sehr häufig eine jährliche Zinszahlung. Diese Zinszahlungen werden im Fachjargon auch Coupons genannt. Wenn wir die Zinsanlagen noch etwas genauer anschauen, müssen wir beide Perspektiven betrachten. Einerseits, die Perspektive des Anlegers. Und auf der anderen Seite, die Perspektive des Emittenten. Der Anleger ist der sogenannte Gläubiger, oder eben der Geldgeber. Der kauft diese Zinsanlagen, und erhofft sich eben, dass Zinsen erhält und am Schluss das Kapital auch wieder zurück. Also, legt sein Geld an, damit etwas verdient damit. Auf der anderen Seite haben wir den sogenannten Schuldner, oder Geldnehmer. Das sind Staaten, Unternehmen oder Banken, die sich ein Kapital beschaffen wollen, Sachwerte zu kaufen. Also, es gibt einen Geldfluss vom Kapitalgeber an den Kapitalnehmer. Und für diesen Geldfluss wird der Kapitalgeber vom Kapitalnehmer entschädigt mit diesen Zinszahlungen. Wenn wir jetzt die Sicht des Anlegers einnehmen und so die Geldströme oder Geldflüsse einer sehr typischen Zinsanlage anschauen, können wir das in dieser Graphik machen. Sie sehen, wir haben einen Zeitstrahl, also von heute bis ins Jahr vier. Was geschieht nun. Sie kaufen heute eine Zinsanlage. Das heißt, Ihnen geht Geld weg. Also, Sie bezahlen einen Preis, in unserem Fall sind das 1000 Franken, für diese Zinsanlage. Nun ist ein Jahr vergangen, und jetzt kommen eben diese periodischen Zinszahlungen zum Tragen. Das heißt, nach einem Jahr werden Sie 30 Franken vom Unternehmen erhalten, für das, dass Sie ihm Kapital gegeben haben. Im Jahr zwei werden Sie wiederum 30 Franken erhalten. Und auch im Jahr drei wird die Zinszahlung 30 Franken betragen. Im Jahr vier ist sozusagen der Vertrag zu Ende. Also, das heißt, Sie werden vom Unternehmen die 1000 Franken zurückerhalten. Plus, werden Sie nochmals eine Zinszahlung erhalten. Also, Sie haben 1000 Franken gegeben, anfangs der Laufzeit, bekommen dann jedes Jahr 30 Franken Zinszahlung als Entschädigung, dass Sie das Kapital gegeben haben. Und am Ende der Laufzeit des Vertrags bekommen Sie diese 1000 Franken vom Unternehmen wieder zurück. Also, wir haben sehr regelmäßige Geldflüsse, eben diese periodischen Zinszahlungen. Die zweite Kategorie, die wir uns noch anschauen möchten, das sind die sogenannten Aktien. Aktien, das sind Wertpapiere, die einen Anteil am Kapital des Unternehmens verkörpern. Das heißt, wenn Sie Aktien besitzen, dann sind Sie ein Teileigentümer des Unternehmens. Falls Sie 100 Prozent besitzen würden des Kapitals, also des Eigenkapitals des Unternehmens, würde Ihnen das gesamte Unternehmen gehören. Schauen wir uns auch bei den Aktien, also bei den Dividendenpapieren, nochmals diese beiden Perspektiven, Anleger und Emittent, an. Also, die Perspektive des Anlegers, oder eben auch des Aktionärs, der kauft Aktien, wiederum zur Geldanlage, und erhofft sich auch wieder künftige Zahlungsströme. Das kann einerseits sein, dass das Unternehmen Dividenden bezahlt. Und, ich erhoffe mir jetzt bei Aktien auch Kursgewinne, also dass der Wert der Aktie ansteigt. Der Emittent, das sind Unternehmen oder Banken, die wollen sich langfristig Kapital für Investitionen beschaffen. Ein großer Unterschied zwischen Zinsanlagen und Aktien ist nämlich, dass Aktien kein Laufzeitende haben. Wir haben zuvor gesehen, nach vier Jahren, bei den Zinsanlagen, wird das Unternehmen das Kapital wieder zurück bezahlen. Bei Aktien gilt das nicht. Die haben eigentlich eine unendliche Laufzeit. Wie sehen nun die Geldströme aus bei einer Aktie, aus Sicht des Anlegers. Wir haben heute ein Investment. Also, gleich wie bei den Zinsanlagen, muss ich etwas bezahlen für diese Aktie. Das sind jetzt in unserem Fall 60 Franken. Und jetzt haben wir gesagt, wir erhoffen uns Dividenden und Kursgewinne. Schauen wir uns zunächst mal die Dividenden an. Im ersten Jahr kann das Unternehmen zwei Franken Dividende bezahlen. Im zweiten Jahr läuft es etwas besser. Das heißt, das Unternehmen macht etwas mehr Gewinn, und wird daher die Dividende, die ausgeschüttete Dividende, erhöhen. Das dritte Jahr ist ein ganz schlechtes Jahr. Da wird das Unternehmen einen Verlust erzielen. Und jetzt sehen wir, was auch der Unterschied im Risiko ist zwischen Aktien und Zinsanlagen, es kann auch sein, dass mal kein Cashflow kommt, also dass kein Geld fließt. Also, im Jahr drei wird keine Dividende ausbezahlt. Und im Jahr vier läuft es wieder etwas besser, da bekomme ich dann wieder zwei Franken Dividende. Jetzt haben wir den einen Teil der Zahlungsströme angeschaut. Und es gibt jetzt natürlich auch noch den zweiten Teil, eben die Kursgewinne. Und wir haben hier einen Kursverlauf einer Aktie. Und Sie sehen, ja, im ersten Jahr sozusagen, steigt der Aktienkurs an, im zweiten Jahr steigt weiter an. Und im dritten Jahr gibt es leider einen Einbruch. Da werden wir etwas an Geld verlieren. Ist klar, das Unternehmen macht Verlust. Die Aktie ist nicht mehr so attraktiv, und daher wird auch der Kursverlauf der Aktie negativ sein, das heißt, sie wird an Wert verlieren. Im vierten Jahr ist dann die Aktie einigermaßen konstant. Und was wir jetzt eigentlich hier sehen, Aktien haben nicht zwingend regelmäßige Cashflows, also Geldströme, weil das Unternehmen keine Dividende bezahlen muss, im Vergleich zu einer Zinsanlage. Ich kann aber dafür auch profitieren, wenn es dem Unternehmen gut geht, und die Aktie ansteigt. Und das wären die beiden Hauptkategorien gewesen, die wir bei der Anlage, im Anlageuniversum haben. Und jetzt möchte ich Ihnen noch so ein bisschen zusätzliche Anlageinstrumente, oder Anlagekategorien vorstellen. Wir werden dieses Subsumieren, unter dem Begriff alternative Anlagen. Dazu Hedge Funds, Private Equity, Commodities oder Immobilien. Wie sieht das nun aus, oder beziehungsweise, was ist ein Hedge Fund. Ein Hedge Fund, das ist ein Überbegriff für eine Gruppe von aktiv verwalteten Investmentfonds. Das tönt jetzt vielleicht etwas kompliziert, aber grundsätzlich versucht ein Hedge Fund in jeder Marktlage, also ob es rauf geht bei den Aktienmärkten oder runter geht, oder konstant bleibt, eine positive Rendite zu erwirtschaften. Die zweite alternative Anlage, ist sogenanntes Private Equity. Und das ist, ähnlich wie zuvor wie diese Aktie, wie wir sie gesehen haben, eine Aktieninvestition. Der Unterschied zwischen Private Equity und normalen Aktieninvestitionen ist, dass bei Private Equity in nicht börsenkotierte Unternehmen investiert wird. Also, es sind Unternehmen, die nicht an der Börse gehandelt werden, sondern die im Privatbesitz sind. Die dritte alternative Anlage sind sogenannte Commodities. Das sind Anlagen, deren Preisentwicklung von Rohstoffpreisen, wie beispielsweise Öl, Weizen oder Gold abhängig sind. Also, es kann sein, dass man das direkt anlegt, also direkt Weizen kauft oder Gold kauft und das in den Tresor legt. Man kann das aber auch indirekt über andere Finanzinstrumente anlegen. Und die letzte Kategorie bei diesen alternativen Anlagen sind sogenannte Immobilien, oder auch Real Estate genannt. Und das sind Investitionen in Wohn- und Geschäftsliegenschaften. Und auch hier habe ich sozusagen das Ziel, gerade bei Real Estate, dass ich konstante Cashflows erwirtschafte, wie beispielsweise über eben Mieteinnahmen von den Mietern. Das wäre so das grundsätzliche Anlageuniversum. Also, Sie haben die Möglichkeit, eher etwas sicheres zu machen, mit Zinsanlagen. Oder eher etwas riskanteres, das aber vielleicht auch mehr Gewinn ergibt, wie Aktien. Und dann kann man noch unterschiedliche alternative Anlagen beimischen, wenn man sein Risiko etwas steuern möchte, und somit eine bessere Diversifikation im Portfolio erreichen möchte. Besten Danke für Ihre Aufmerksamkeit. [LEERES_AUDIO]