[LEERES_AUDIO] Willkommen zurück. In dieser Lektion werden wir uns nun mit dem sehr wichtigen Zusammenhang zwischen Risiko einer Anlage und der Rendite oder der erwarteten Rendite einer Anlage beschäftigen. Ich habe das schon zuvor angetönt, gesagt, ja Zinsanlagen haben etwas weniger Risikos, dafür haben sie weniger erwartete Rendite im Vergleich zu Aktien, die mehr Risiken aber auch mehr Renditemöglichkeiten bieten. Diesen Zusammenhang wollen wir uns etwas näher anschauen, d.h. wir wollen uns anschauen, was ein Rendite ist und was ein Risiko heißt bei Wertpapieren. Zunächst wollen wir den wichtigsten Zusammenhang nochmal etwas aufzeigen d.h. wenn ich mehr Rendite will, dann muss ich mehr Risiken eingehen und das ist für Sie als Anleger ganz zentraler Zusammenhang, d.h. Sie werden wenn Ihnen jemand verspricht, da sind sehr viele Renditemöglichkeiten, aber ein ganz kleines Risiko, dann müssen Sie hellhörig sein und sagen, es kann nicht sein. Wenn Sie mehr Rendite wollen, müssen Sie auch mehr Risiken eingehen. Schauen wir uns nun diese beiden Begriffe etwas genauer an. Schauen wir uns an, was eine Rendite ist und was ein Risiko ist. Starten wir mit der Rendite. Die Rendite ist der relative Ertrag einer Kapitalanlage. Wenn Sie eine Aktie kaufen, dann können Sie in einem Jahr feststellen, ist die Aktie gestiegen oder gesunken, Sie wollen dann auch messen können. Sprich; die Rendite errechnet sich aus dem jährlichem Ertrag dividiert durch das eingesetzte Kapital [UNVERSTÄNDLICH] was Sie eigentlich gewonnen haben und vergleichen das mit dem, was Sie zu Beginn des Jahres oder vor zehn Jahren an Kapital eingesetzt haben. D.h. was haben Sie für diese Aktien bezahlt? Renditen werden immer in Prozenten angegeben, also ist die relative Vergleichzahl und deshalb haben wir auch dann die Einheit %. Bei Wertpapieren ergibt sich die Rendite aus dem Verhältnis von Ertrag, bei Aktien sind das Dividenden plus Kursgewinne oder -verluste, bei Zinsanlagen sind es Zins plus Kursgewinne oder -verluste im Vergleich zum Börsenkurs, zu dem Sie diese Wertpapiere oder diese Anlage gekauft haben. Damit Sie sich ein Bild machen können, wie wir diese Rendite berechnen, möchte ich mit Ihnen ein Beispiel durchrechnen. Sie kaufen diese Aktie für 100 Schweizer Franken. Also, wir haben im ersten Schritt Kauf Aktien heute für 100 Franken. Jetzt behalten Sie diese Aktie und während dieses Jahres oder während des nächsten Jahres erhalten Sie eine Dividende auf diese Aktie von 10 Franken. Das ist Ihr Ertrag aus Ihrer Aktienanlage und nach einem Jahr beschließen Sie, diese Aktie passt nicht mehr in Ihr Portfolio, d.h. Sie verkaufen diese Aktie. Und die Aktie hat natürlich jetzt eine Kursveränderung vorgenommen. Also Sie verkaufen diese Aktien in einem Jahr und zwar ist der Wert dieser Aktie nicht mehr 100, also nicht mehr wie Einstandspreis, sondern 120 Franken. Also wir haben jetzt zwei Komponenten, einerseits haben Sie einen Kursgewinn gemacht von 20 Franken. Das sehen Sie hier. Für 120 können Sie verkaufen, für 100 haben Sie gekauft. D.h. Sie haben einen Kursgewinn gemacht von 20 Franken plus Sie haben noch einen Ertrag, also Dividende von 10 Franken. Wenn wir nun die Rendite berechnen, setzen wir also Ihren Erfolg, Ihren Ertrag im Verhältnis zu Ihrem eingesetzten Kapital. Was haben wir für einen Ertrag? Wir haben 10 Franken Ertrag durch die Dividende, und 20 Franken Kursgewinne, weil Sie die Aktie zu 20 Franken mehr verkaufen konnten wie Sie zu dem Preis, zu dem Sie eingekauft haben. Was haben Sie eingesetzt? Sie haben 100 Franken eingesetzt, das ist sozusagen Ihr Einstandspreis oder Ihr eingesetztes Kapital und meine Rendite beträgt 0,3 bzw. weil wir sie immer in Prozent angeben, 30%. Das wäre ein einfaches Beispiel, das Ihnen demonstrieren sollte, wie man Renditen von Wertpapieren berechnet. Schauen wir uns den zweiten Begriff genauer an. Das Risiko. Diese Paare können Sie nicht trennen, wenn Sie von Anlagen sprechen. Sie müssen überlegen, was die Rendite ist und was ein Risiko ist. Was ist Risiko? Wie definieren wir Risiko in der finance? Risiko ist die Abweichung des zeitlichen Wertes vom erwarteten Wert. Also wenn wir erwartet hätten, die Aktie steigt auf 140, sie ist aber nur 120 gestiegen, haben Sie Ihren erwarteten Wert nicht erreicht. Und je stärker diese Steuerung ist, diesen erwarteten Wert, desto höher ist das Risiko, dass Sie eben nicht das erhalten, was Sie erwartet haben. Schauen wir uns ein Beispiel an. Ich zeige Ihnen diese Grafik, ich erkläre Ihnen zunächst mal, wie diese Grafik aufgebaut ist. Sie sehen in dunkelblau die wöchentlichen Renditen von ABB und in hellblau die wöchentlichen Renditen von Novartis. Und dann haben Sie auf der y-Achse die Häufigkeit, also wie häufig diese Renditen vorgekommen sind, abgetragen und auf der x-Achse die wöchentlichen Renditen. Wir sind hier bei 0 Rendite, da gibt es wöchentliche Renditen bspw. von 6% oder von 30% oder auch negativ von -30%. Und dann ist man hingegangen, hat geschaut, wie es in der Vergangenheit war und hat gezählt, wie häufig so eine Rendite vorgekommen ist, bspw. von 0% bei ABB waren ca. 80 mal oder auch von Novartis das waren knapp 150 mal war die Rendite 0 herum. Welche Aktie hat jetzt ein höheres Risiko? Das ist die Frage, die wir uns beim Anlegen stellen. Und wenn Sie sich die Grafik anschauen, sehen Sie, dass die hellblauen Balken sehr nah im Zentrum sind. Sie sind näher sozusagen bei der erwartenden Rendite. Die dunkelblauen Balken streuen viel stärker, d.h. wir haben stärkere Abweichungen von der zeitlichen Größen, die wir hier sehen von meiner erwarteten Rendite. Die dunkelblaue Aktie, die ABB, streut stärker den erwarteten Wert als die hellblaue Aktie die Novartis. In der Fachsprache würde das bedeuten, dass wir sagen, die ABB hat ein höheres Risiko als die Novartis. Das wäre ein Beispiel dafür, wie man Risiko aufzeigen kann. Klar, man kann das Risiko auch messen. Das muss man nicht nur grafisch machen, das kann man auch berechnen. Und hierfür verwenden wir die sogenannte Standardabweichung, ich möchte Ihnen jetzt noch kurz aufzeigen, was die Standardabweichung bedeutet, wir werden sie nicht durchrechnen aber ich möchte Ihnen so eine Intuition geben, was eine Standardabweichung bedeutet. Die Standardabweichung oder auch Volatilität genannt in der Anlagesprache dann messe ich, wie stark eben diese tatsächlichen Renditen von meiner erwarteten oder von meiner Durchschnittsrendite abweichen. Die Standardabweichung misst die durchschnittliche Abweichung der Datenpunkten, das wären die Renditen, von dem Mittelwert, also dem Durchschnitt aller Renditen. Was wichtig ist, wir berücksichtigen in der finance sehr häufig positive und negative Abweichungen. Also nicht nur die Abweichung gegen unten, die man als Risiko verstehen könnte, sondern es werden auch die Abweichung gegen oben gemessen. Grundsätzlich gilt, wenn man es berechnet, je höher die Standardabweichung desto höher ist das Risiko. Wenn Sie zwei Aktien haben, bspw. Novartis mit 15% Standardabweichung oder ABB mit 25% Standardabweichung, kann man sagen, dass die ABB stärker streut ihren Mittelwert und somit das höhere Risiko für Anleger aufweist. Das würde dann bedeuten für den Anleger, dass von der ABB Aktie mehr Rendite erwartet, weil ja mehr Risiken eingeht als von der Novartis, die jetzt ein tieferes Risiko hat. Bei Aktienkursen nennt man diese Standardabweichung Volatilität und das ist der Fachbegriff für, wie stark streuen diese Aktien den Mittelwert oder wie stark bewegen sich die Aktienkurse oder die Aktien. Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Und bis bald. [LEERES_AUDIO]